Der Jakobsweg ist logistisch sehr gut erschlossen!
Selbst im kleinsten Dorf findet man immer einen kleinen Laden oder eine Bar, wo man die wichtigsten Sachen, Essen und Trinken zu normalen Preisen kaufen kann.
Es ist also fast nicht notwendig, große Speisen- und Wasservorräte mitzuschleppen.
Eine Ausnahme gibt es: zwischen Carrrion de los Condes und Calzadilla de la Cueza geht es 17 Km durch die Hochebene ohne Ortschaft und Versorgungsmöglichkeit. Da sollte man vorher schon ausreichenden Proviant einkaufen.
In einem kleinen Dorf hatte ich ein nettes Erlebnis. Als ich gegen Mittag mit meiner fast leeren Wasserflasche die Straße herunter ging, kam eine alte Frau auf mich zu und wollte mir die Flasche abnehmen. Erst versuchte ich ihr klar zu machen, dass ich sie noch brauchte und nicht hergeben kann. Doch sie ließ nicht locker. So gab ich ihr die Flasche, sie ging damit ins Haus und füllte sie für mich wieder mit Wasser auf. Einen Obolus dafür lehnte sie strikt ab.
In Spanien wird traditionell spät zu Abend gegessen.
Gegen 20:00 Uhr gibt es entweder in der Herberge oder in einem nahen Restaurant ein Pilgermenü zum Preis von 8,- bis 10,- EURO. Dies besteht aus einer Vorspeise, einem einfachen Hauptgericht, Nachspeise und es gab immer eine Flasche oder einen Krug Rotwein dazu.
Es gibt aber noch einen schöneren und günstigeren Weg, an ein Abendessen zu kommen.
Viele Pilger kochen selber in der Herberge. Da ich selber nicht kochen kann, hab ich angeboten, mich an den Kosten zu beteiligen und nach dem Essen den Abwasch zu übernehmen. Dieses Angebot haben alle gern angenommen und ich hatte ein leckeres, selber zubereitetes Abendessen und nette Unterhaltung.